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Bergsport

Bergwanderer, Bergsteiger, Kletterer und Freeclimber möchten die Natur hautnah erleben. Es gilt die Devise: Wer gut sieht hat mehr vom Berg. Ich möchte noch hinzufügen: und bleibt länger am Leben. Denn falsches Einschätzen von Situationen brachte schon manchen Bergliebhaber in eine lebensbedrohliche Lage. Ca. 90% aller Umwelteindrücke werden über die Augen aufgenommen. Gutes Sehen ist damit Grundvoraussetzung für eine sichere und erfolgreiche Tour. Eine nicht korrigierte Fehlsichtigkeit oder die Beeinträchtigung der Wahrnehmung durch eine falsche Brille kann über Erfolg und Misserfolg einer Tour entscheiden. Die richtige Sportsonnenbrille schützt die Augen nicht nur vor zu starkem Sonnenlicht, sondern auch vor Wind, Kälte, Staub und Dreck.

Im Gebirge ist die Intensität der für die Augen schädlichen UV-Strahlen besonders hoch. Die Brille muss allerbesten Schutz bieten. Pro 1000 hm steigt die UV-Intensität um ca. 16% und durch Reflexion an Schnee und Wasser erhöht sich der Wert um ein Vielfaches. Die Tönung der Brille sollte an die Umgebungshelligkeit angepasst sein und kontraststeigende Filter beinhalten. Diese bieten z.B. dem Kletterer die Möglichkeit Konturen im Fels besser zu erkennen. Fürs Bergwandern sind Gläser der Blendschutzkategorie 3 (dunkel getönt mit 8-18% Lichtdurchlässigkeit) empfehlenswert, im Hochgebirge ist die Kategorie 4 erste Wahl (sehr dunkel getönt mit 3-8% Lichtdurchlässigkeit). Sehr nützlich im Wald oder bei Nebel sind kontraststeigernde Filter in braun/rot oder orange(mittelstark – leicht getönt). Brillen mit Wechselscheiben bieten in jeder Situation den perfekten Blendschutz, wenn Gläser der entsprechenden Schutzklasse eingesetzt werden. Phototrope Gläser, die sich automatisch der Helligkeit anpassen sind eine gute Alternative beim Wandern. Da diese Gläser nicht auf Helligkeit sondern auf UV-Strahlen reagieren, eignen sie sich für das schneebedeckte Hochgebirge nicht immer, da bei schlechtem Wetter die Eintönung zu dunkel wird.

Eine Bergsportbrille sollte einen guten Halt bieten. Ein Rutschen der Brille wird beim Klettern gefährlich. Wie bei allen Sportsonnenbrillen empfiehlt sich eine Fassung mit geriffelten rutschfesten Bügeln und Nasenauflage, damit Schweiß und Sonnencreme keine Gleitflächen bieten. Bei manchen Fassungen lässt sich ein Band in die Brille einklicken. Brillen mit durchgebogenen Polycarbonatscheiben und seitlich abschließend, bieten Schutz vor seitlicher Blendung und Wind. Besonders beim Felsklettern und Eisklettern ist die Gefahr vor Fremdkörpern im Auge groß. Damit das Sehen durch beschlagene Gläser nicht beeinträchtigt wird, ist eine speziell gestaltete Belüftung, bei der die Feuchtigkeit abgeleitet wird, notwendig. Viele Filterscheiben besitzen zusätzlich eine Antifog-Beschichtung.

Doch die beste Bergsportbrille bringt nichts, wenn der Sportler ohne Korrektur seiner Fehlsichtigkeit unterwegs ist Für Fehlsichtige bieten die Hersteller von Sportbrillen Innenclips an, in denen die Korrektur der Fehlsichtigkeit eingeschliffen werden kann. Auch können heute die meisten Sportbrillen mit einer Direktverglasung versehen werden. Geringere Trittsicherheit kann aber auch beim Abstieg mit einer Gleitsichtbrille eine Gefahr sein. Die Lösung: Fernkorrektur und den Lesezipp für Karte und Kompass, der an Rucksack oder Klettergurt befestigt werden kann.

Die individuell richtig ausgewählte Bergsportbrille entscheidet nicht nur über Gipfelglück sondern auch das sichere Ankommen im Tal.

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